1964 - 1976 | Neubeginn - Musikkapelle Stetten | 100 Jahre
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100 Jahre Musikkapelle Stetten

1964-1976 Neubeginn

Wenn Altes nicht mehr realistisch belebt werden kann, müssen neue Wege gesucht werden. „Am 28.1.64 fand auf Grund einer Anregung der Gemeindeverwaltung eine Versammlung aller Musiker und Ehrenmitglieder statt“, so ist im Schriftführerbuch zu lesen. Vorab hatte Bürgermeister Ernst Lang die Musiker ins Rathaus eingeladen. Der Neubeginn war eingeleitet. Mit Hans Buschle wurde ein Dirigent und mit besagtem Bürgermeister ein 1. Vorsitzender gefunden. Bald wurden wieder Konzerte abgehalten. Einige der verbliebenen Musiker hatten sich verabschiedet und wieder ging die Initiative von der Gemeinde aus: Ende des Jahres 1966 traten 8 Jungmusikanten in die Kapelle ein. 1970 fand ein Dirigentenwechsel zu Hubert Waizenegger statt, erstmals durften Mädchen aktiv beitreten. Darin zählte Stetten zu den Vorreitern im weiten Umfeld. Nun ging es stetig bergauf, die Jugendarbeit hatte Priorität, das Orchester wuchs, das 50-jährige Jubiläum wurde groß gefeiert, neue Uniformen standen auf dem Wunschzettel, der ehemalige Farrenstall wurde zum neuen Probelokal umgebaut.

1964

Freundschaften gefestigt: Teilnahme im Festumzug und Nachmittagskonzert beim 13. Kreismusikfest in Neuhausen (Vorlage: Festschrift Kreisarchiv Tuttlingen)

Ernst Lang ergreift die Initiative: Eine neu gewählte Vorstandschaft bildet sich, der Bürgermeister selbst übernimmt die Leitung.

1965

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – das 40-jährige Jubiläum wird nachgefeiert.

Der soziale Zusammenhalt gewinnt wieder an Bedeutung – in schönster Umgebung des herrlichen Donautals wird gewandert, gesungen, gegessen und getrunken.

Der Stadtkapelle Tuttlingen wird zum 7. Bezirksmusikfest die Ehre erwiesen. (Vorlage: Festschrift Kreisarchiv Tuttlingen)

1966

Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, kommentiert BM Lang das schlecht besuchte Konzert öffentlich im Gemeindeblatt.

Eine kleine Notiz im Protokollbuch mit großer Wirkung: 8 Jungmusikanten stoßen zur Kapelle dazu und gelten als Startschuss zu neuem Wachstum. Drei davon sind immer noch aktiv dabei, Bernhard Buschle, Josef Buschle und Edgar Moser.

Auch die Kirchengemeinde startet neu mit dem volkstümlichen Pfarrer Heitele, der aus Oberschwaben ins Donautal zieht. Eine starke Verbindung zwischen Kirchengemeinde und Musikkapelle stellt er umgehend her. (Bild: Pfarrer Heitele rechts bei der Primiz von Pfarrer Kuhn).

1967

Nach Diskussionen über die Form – Kapelle oder Verein – und einen möglichen Zusammenschluss mit der Stadtkapelle Mühlheim wird abgestimmt. Als Ergebnis wird mehrheitlich die Ablehnung beschlossen.

Jugendausbilder Hubert Waizenegger ist auch gesellschaftlich mit den Jungmusikanten unterwegs. Sie wandern zusammen im Naturparadies „Kraftstein“.

1968

Erstmals nach vielen Jahren spielt die Kapelle an Heilig Abend an verschiedenen Plätzen im Ort.

1969

Lange Jahre wurde im “Schlüssel” geprobt, personelles Wachstum erforderte größere Räume. Im Gemeindehaus wurden sie erneut gefunden.

Der stellvertretende Dirigent besucht mit seiner jugendlichen Kapelle das Kreismusikfest in Frittlingen. (Vorlage:  Festschrift aus dem Kreisarchiv Tuttlingen)

1970

Der neue Dirigent Hubert Waizenegger initiiert eine Fasnetbekleidung. Der “Burekittel” war “geboren”, Anna Waizenegger (Otteannl) hatte sie genäht. (Im Bild das Original mit Originalinstrument).

Vom Kesselbach zum “Musikerfelsen”: Eine neue Idee war geboren – das Waldfest. In wochenlanger “Knochenarbeit” graben die jungen Musiker einen Festplatz an der Steige zum Bräunisberg, etwas oberhalb des Ortes. Die Tribüne wird quasi in den Felsen geschlagen, der “Musikerfelsen” ist geschaffen. Gleich zwei Tage lang wird bei zweifelhaftem Wetter, aber umso intensiver musiziert, gesungen, getanzt.

Ein “schöner Flecken Erde” wird das Donautal oft bezeichnet. Die Wanderung im wildromantischen Teil stärkt die soziale Musikgemeinschaft.

1971

Erfolge beflügeln. Das Waldfest wird auf 3 Tage ausgeweitet.

Ein buntes Programm findet Gefallen bei den Besuchern – auch der Auftritt einer Band.

1972

Als  “Werbung für die Volksmusik” wird das Sommerfest des Musikvereins Dürrn bei Pforzheim in der dortigen Presse bezeichnet. Die Stettener tragen dazu bei.

Die Musiker lernen ihre Gastgeber kennen.

Innerhalb des dreitägigen Sommerfestes wird mit Stolz die neue Uniform eingeweiht. Die befreundete Gastkapelle aus Dürrn bei Pforzheim wird beherbergt und gestaltet das Programm niveauvoll mit. An allen Tagen ist das Festzelt auf dem Sportplatz voll besetzt. 3 Wochen zuvor waren die Stettener in Dürrn beim dortigen Sommerfest zu Gast(Artikel der regionalen Zeitung).

1973

Beim imposanten Gesamtchor stehen die Stettener in den vorderen Reihen. (Bild : Archiv der Musikkapelle Nendingen)

Die Patenkapelle aus Nendingen richtet das 19. Kreismusikfest aus. Wir sind natürlich dabei. (Vorlage:  Festschrift der Musikkapelle Nendingen)

1974

Schon wieder, der Proberaum ist zu klein – ein neuer wird gesucht. Kann das der stillgelegte Farrenstall der Gemeinde leisten?

Die Kapelle feiert den 50. Geburtstag. 10 weitere Vereine geben sich die Ehre, ein Zelt bei der Mühle ist aufgebaut, ein Vergnügungspark sorgt für zusätzliche Unterhaltung. Erneut sind die Freunde aus Dürrn zu Gast, sie sorgen für das Abendkonzert. Dem Festprogramm vorangestellt ist eine Totenehrung beim Friedhof, innerhalb des Festbankettes werden die noch lebenden Gründer zu Ehrenmitgliedern ernannt. Am Sonntag zelebriert Pfarrer Heitele die heilige Messe im Festzelt; dieser folgt ein zünftiger Frühschoppen. Nachmittags stellt sich der Festumzug auf, abends kann zur Musik der “Plettenberger Musikanten” getanzt werden. Der Montag gehört den Kindern: ein Kinderumzug und Kinderbelustigung füllen den Nachmittag, Tanzmusik den Abend.

1975

Ein unvergessener Ausflug ins Markgräfler Land nach Ballrechten-Dottingen. Ein tolles Weinfest mit ausgedehnter Weinprobe – nicht alle Musiker sind Wein gewohnt, eher Bier.

Rosenmontagsumzug in Mühlheim – auch jugendliche Musikanten tragen den “Burekittel” mit Freude.

Die Stadtkapelle feiert ihren 50. Geburtstag . Keine Frage, wir sind dabei.

1976

Stetten leistet sich eine neue Aussegnungshalle. Die Einweihungsfeier umrahmte die Kapelle mit passenden Chorälen.

Ein neuer Pfarrer wird eingesetzt. Pfarrer Smidl wechselt von Böttingen nach Stetten.

Der ehemalige Farrenstall wird tatsächlich zum neuen Proberaum. Schwerstarbeit ist angesagt, Stärkung der “Arbeiter” ebenfalls. Immer mit an vorderster Front befindet sich der langjährige 2. Vorsitzende Gottlieb Amann.

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