„Steter Tropfen höhlt den Stein“ besagt eine bekannte Redewendung; sie meint, dass sich Kontinuität und Beharrlichkeit auf Dauer auszahlen. Mit einem Generationenwechsel in der Vorstandschaft, Fritz Buschle, und dem Dirigat, Hans Leibinger, beide aus der Kapelle erwachsen und mit großem Eifer, Fingerspitzengefühl und fachlicher Kompetenz ausgestattet, wurde dieser Zeitabschnitt eingeleitet. Auf „Verwaltungsebene“ wurde eine Satzung verabschiedet, im musikalischen Sektor war erstmals ein Flötenkurs angeboten worden. Das Kesselbachfest wuchs zu einem überörtlichen Jahresfest, die Kapelle lud zu Konzerten ein, besuchte verstärkt benachbarte und befreundete Musikvereine und unterzog sich mehrmals der Jury bei Wertungsspielen. Erneut war der Proberaum zu klein geworden, folglich ein größerer gestaltet, die Uniform war nicht mehr zeitgemäß, auch dieses Manko wurde beseitigt. Harmonisch verlief der nunmehrige Dirigentenwechsel zu Bernhard Grieble, weil er gut vorbereitet gewesen war. Somit konnte gezielt auf das nächste große Ereignis hingearbeitet werden.
1977
Ein verbindlicher Rahmen wird schriftlich fixiert. Zeitgemäß beschließt eine außerordentliche Generalversammlung eine Satzung.
Das neue Probelokal wird eingeweiht. Morgens wird der Gottesdienst musikalisch gestaltet, anschließend nach dem Marsch zum neuen Lokal weiht Pfarrer Smidl die Räumlichkeiten. Der Frühschoppen findet wegen des Regens in den Räumen der Landjugend und Jungen Union im Gemeindehaus statt. Erst am Nachmittag leitet Initiator und Dirigent Hubert Waizenegger den Unterhaltungsteil.
Das 1. Kesselbachfest unter der Vorstandschaft von Fritz Buschle, es dauert gleich 3 Tage. Auch Senior Alfred Miegel trommelt kräftig mit.
1978
Vom Berg ins Tal: Nach Jahren beim Fasnetumzug in Königsheim tritt die Kapelle erstmals an der Fasnet in Nendingen auf.
Zum ersten Mal dirigiert Hans Leibinger die Kapelle. Anlass ist das jährliche Kindergartenfest.
Erneut erfolgreiches, dreitägiges Kesselbachfest – Badewannenrennen machen Spaß
Wasser ist nicht nur zum Waschen da: Wenn Dächer undicht sind, dringt es in das Gebäude ein, der Schaden ist unaufhaltsam. Das “Musikerheim” wird neu eingedeckt, wie so oft in Eigenarbeit.
1979
Ein ungewöhnlicher Geburtstag wird gefeiert – 55 Jahre. Von Freitag bis Montag ist ein volles Programm geboten.
Hans Leibinger begibt sich auf neues Terrain – der erste Flötenkurs wird das Fundament für die zukünftige Jugendausbildung darstellen.
1980
Die Gesamtstadt Mühlheim richtet ihr erstes Stadtfest aus. Die Musikkapelle spielt am Nachmittag.
100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mühlheim, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrfest – wir feiern mit, am Samstagnachmittag und am Sonntag beim Umzug, danach im Zelt. “Täfelebue” Rolf Andrasi – heute Posaunist
1981
Museum, Fußball und Bierkeller bestimmten den Ausflug nach München. 2 Tage zogen viel zu schnell vorüber.
Auch der Ortsgeistliche fühlt sich wohl auf dem Stettener Dorffest.
Fahrende Musikanten beim “Tag der offenen Tür” der Firma Jaeger.
1982
Das Kesselbachfest startet mit einem Stehempfang – die neueste Uniform wird eingeweiht.
“Des sind jo schmucke Kerle …” ist in der Zeitung zu lesen. Der Eigenanteil betrug 100.- DM. Keine Beachtung beim Artikelschreiber findet die Tatsache, dass das weibliche Geschlecht in Stetten längst und selbstverständlich in “den Uniformen steckte”.
1983
D‘ „Gotte“ hat Geburtstag. Die Patenkapelle Nendingen wird 70 Jahre alt, verbindet den Anlass mit 140 Jahre Volksmusik. Die Musikanten aus Stetten kommen gerne zum Fest.
1984
Der Wille zum Fest ist wie immer da. Ein Festzelt, 4 Tage, viele Gäste, abwechslungsreiches Programm, das Kesselbachfest wird in den 60. Geburtstag der Kapelle integriert.
Der junge Dirigent traut sich: Zielbewusst, akribisch und mit großer Spielfreude bereitet er das „Orchester“ auf das Wertungsspiel in Fischingen vor.
1985
Schon wieder: Ein größerer Proberaum “muss her”. Zur Finanzierung wird neben Eigenleistungen eine Bausteinaktion ins Leben gerufen.
Neue Idee: Hoch über Stetten Sichelhenke feiern. Das Neubaugebiet befindet sich noch im Rohbau, die flotte Musik klingt ins Donautal hinaus bis in die historische Oberstadt hoch.
Der Flötenkurs trägt Früchte. Die Jungmusikanten präsentieren sich – 1. Auftritt.
1986
“Fröhliches Musizieren unter Frühlingsschmuck” – Doppelkonzert mit dem Musikverein aus Buchheim in der Festhalle Mühlheim
1987
23. Kreismusikfest in Neuhausen – Umzug und Nachmittagskonzert
Besucherrekord – allein am Samstagabend über 1000 Besucher. Die Musikkapelle Nendingen gestaltet den Frühschoppen.
1988
Das war spannend – der “Eiserne Vorhang” nach Osteuropa existiert noch. Die Reise wie auch die Teilnahme am Musikwettbewerb gestalten sich aufregend, aktionsgeladen, erlebnisreich mit allen Facetten.
Auf Vermittlung von MdL Roland Ströbele spielt die Kapelle vor dem Europapokalspiel des VfB Stuttgart im Stadion. Der Marsch „Immer am Ball” soll die Stuttgarter motivieren.
Etwas ganz Neues: Vor vollem Hause erleben die Zuhörer in der Festhalle Mühlheim ein unterhaltsames Konzert der Musik AG der Realschule Mühlheim, unter Leitung von Musiklehrer Andreas Böhler, und der Musikkapelle und ihrem Dirigenten Hans Leibinger.
1989
“Der schönste Stadtteil Mülheims” ist stolz. Zwei Tage lang wird bei der Einweihung des neuen Gemeindezentrums gefeiert.
Beim Wertungsspiel in Wehingen erzielte die Kapelle in der Unterstufe einen 1. Rang.
Das erste Konzert in der neuen Halle wird als Doppelkonzert mit dem Kirchenchor dargeboten.
1990
Ein historischer Schritt in der Vereinsgeschichte: Die Gründung des Vereins der Musikfreunde; sein Ziel besteht in der Förderung des Kulturgutes der Blas- und Volksmusik.
Endgültig ist aus dem ehemaligen Farrenstall ein Probelokal mit schmuckem Übungsraum und Sozialräumen gezaubert worden.
Die gestaltete Küche trägt ebenfalls dazu bei, dass private wie auch vereinseigene Feste im Hause gefeiert werden können. Bauleiter und langjähriger Wirtschaftsführer Hubert Leibinger hatte das Projekt stets im Griff.
Die Stettener Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr erhält ein neues Feuerwehrauto. Festlich geschmückt wird es präsentiert, die Musikkapelle gratuliert mit schmissigen Weisen.
1991
1200 Jahre Stadt Mühlheim:
in historischen Kleidern nehmen die Musiker am Fest teil.
Frühzeitig hatte Dirigent Hans Leibinger angekündigt, das Amt aus familiären Gründen übergeben zu wollen. Ein neuer Dirigent wurde in Bernhard Grieble gefunden.
1992
4 Tage dauert die Reise nach Wien. Das Spiel vor dem Rathaus kann als Höhepunkt bezeichnet werden.
Präzises Spielen ist beim Kirchenkonzert in St. Nikolaus gefordert. Die Akustik verzeiht Fehler kaum, die Vorbereitung ist sehr gewissenhaft, der Ablauf gelingt gut.
Aus der Bürgerschaft wird ein Kreuz gestiftet. Motivierte Mitglieder sorgen für die praktische Durchführung. Der Platz auf dem “Hausberg Rigi” ist geradezu prädestiniert.
1993
Wo gibt`s denn sowas – na klar, in Stetten. Das Kesselbachfest wird wegen des schlechten Wetters einfach im Kalender um eine Woche nach hinten verschoben.
Beeindruckend: Die Hengstparade in Marbach – Ausflug
Das Kreismusikfest in Wurmlingen wird besucht.
1994
Seit längerer Zeit unterstützt die Kapelle das recht junge Akkordeonorchester. Bei der Durchführung des Konzertes helfen die Musikanten mit.
Stetten gönnt sich einen neuen Dorfbrunnen. Die Gäste werden beim Frühschoppen zünftig unterhalten.
Mutig: In der Mittelstufe hat
sich die Kapelle beim Landesmusikfest in Wangen im Allgäu angemeldet. Die
Erwartungen sind groß, die Anspannung schon vor der Abfahrt spürbar.
Viel Freude erfahren Besucher wie Teilnehmer: Zusammen mit dem Kirchenchor wird das Jahreskonzert im Gemeindezentrum geboten.
1995
Die Attraktion beim diesjährigen Kesselbachfest: Nach dem Vorbild von Verpackungskünstler Christo, er hatte zuvor den Reichstag in Berlin verhüllt, wird der Dreschschuppen eingepackt.
Wahre Freundschaft …” – nach Jahren der Abstinenz besucht die Kapelle ihre Freunde in Dürrn wieder. Zwei Tage lang bietet das Weinfest die Grundlage zur Erneuerung der musikalischen Bande.
Nach einer “Generalsanierung” erhält St. Nikolaus einen neuen Altar. Die Musikkapelle steht an der Seite der Pfarrgemeinde.
1996
Der Vorstand hat eine Idee: “Ein Dorf macht Musik“. Den Auftakt bildet in St.Nikolaus ein Orgelkonzert mit Bernard Sanders, anschließend tragen jugendliche Einzelmusiker aus Stetten ihr Können vor, bevor die Gesamtkapelle aufspielt. Die Bilder zeigen Bernhard Grieble mit seinem Orchester und Bundespreisträger Raphael Moser am Marimbaphon.
Das musikalische Jahr beschließt das Doppelkonzert mit der Patenkapelle in der Festhalle in Nendingen.
1997
Historischer Umzug der Gemeinde Wurmlingen. Die Musiker in passender Kleidung
Nendingen konzertiert beim Rückbesuch im Stettener GZ.
1998
Wieder ein besonderer Ausflug:
Greifensee – Nähe Zürich
Für Stimmung im Zelt wird gesorgt.
Verbundenheit mit der Natur – Baumumarmung